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So schmeckt Arizona: Blauer Mais, Kaktusknospen, Fry Bread und Barbeque

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Paprika in allen Varianten Paprika in allen Varianten Arizona Office of Tourism

Arizona ist nicht nur bekannt für beeindruckende Landschaften wie den Grand Canyon und die Sonora-Wüste – sondern auch für eine außergewöhnliche kulinarische Kultur. Immerhin ist es der US-Bundesstaat mit dem höchsten Anteil an indigener Bevölkerung – mehr als ein Viertel des Landes sind Stammesgebiete.

Diese Vielfalt prägt auch die Küche: In vielen Regionen findet sich Kulinarik mit mexikanischen Einflüssen auf dem Teller. Chilis, Maistortillas, Bohnen und frische Limetten gehören dazu. Außerdem werden viele Zutaten aus der traditionellen Küche der native Tribes verwendet. Eines der bekanntesten Gerichte der indigenen Küche Arizonas ist das Fry Bread – ein frittiertes Fladenbrot, das mit Honig und Bohnen belegt oder als Taco gegessen wird.

Von Streetfood bis zur Spitzenküche

In Tucson, einer von nur zwei UNESCO-Citys of Gastronomy in den USA, verschmelzen uralte Anbaukulturen mit moderner Kochkunst. Restaurants wie das „Penca“ oder das „The Little One“ servieren Farm-to-Table-Gerichte mit regionaler Prägung. Die Sonora-Hotdogs – gegrillt, mit Speck umwickelt, serviert in einem süßlichen Brötchen mit Bohnen, Mayo, Senf und Salsa – sind zum Beispiel eine regionale Spezialität mit Kultstatus.

Herstellung von Piki BreadHerstellung von Piki Bread

Während mancher bei Native Cuisine nur an Navajo-Tacos denkt, offenbart ein genauerer Blick eine beeindruckende Vielfalt: Jeder Stamm besitzt seine eigenen traditionellen Rezepte, Zutaten und Zubereitungsarten – vom Hopi Blue Corn über den wilden Chiltepin-Chili bis zur Mesquite-Bohne, die einst als Lebensversicherung in der Wüste galt, weil sie selbst in den trockensten Regionen gedeiht.

Kaktusknopsen und blauer Mais

Die indigene Küche Arizonas ist vor allem geprägt von diesen außergewöhnlichen Zutaten:

  • Cholla-Kaktus-Knospen werden vor der Blüte geerntet, getrocknet und später in Wasser rehydriert – sie liefern Kalzium, Eisen und einen zart-säuerlichen Geschmack.
  • Mesquite-Mehl, gemahlen aus den Schoten der Mesquite-Bohne, verleiht Broten und Breien eine nussig-süße Note.
  • Blauer Mais - Blue Corn, traditionell von Hopi-Farmern angebaut, ist tatsächlich blau. Er ist nährstoffreich, kräftig im Geschmack und bildet die Basis für Breie, Pfannkuchen oder Fladenbrote.
  • Chiltepin-Chili, eine wildwachsende Urform des Chili, wird für Soßen, Fleischmarinaden und zeremoniellen Gerichte verwendet – scharf, aber mit fruchtigem Charakter.

Prickley Pear Cactus in TucsonPrickley Pear Cactus in Tucson

Frühstück bei den Hopi, Abendessen bei den Ak-Chin

Was die indigene Küche besonders macht: Sie folgt keinem Schema, sondern passt sich der Umgebung, den Jahreszeiten und der Kultur an. Während bei den Hopi zum Frühstück ein Brei aus blauem Mais auf den Tisch kommt, beginnt der Tag bei den Tohono O’odham oft mit Kaktusfeigen-Gelee auf Brot, gebacken mit dem Mehl der Mesquite-Bohnen.

Das Abendessen kann ein Eintopf aus Kürbis, Wildkräutern und gebratenem Fleisch sein oder, bei den Ak-Chin, ein Gericht mit gegrilltem Fisch und Wüstenlimette.
Getrunken werden traditionell Wasser – oft aromatisiert mit lokalen Kräutern wie Wildminze oder Epazote. 

Frybread Lounge in TucsonFrybread Lounge in Tucson

Keine Reise ohne BBQ

Barbecue ist in Arizona ein Muss. Der Bundesstaat hat seine ganz eigene BBQ-Identität entwickelt – beeinflusst von texanischen und mexikanischen Traditionen. Lokale wie „Little Miss BBQ“ in Phoenix oder „Bighorn BBQ“ in Mesa zeigen, wie aus mesquite-geräuchertem Fleisch, raffinierten Salsas und Kaktusbeilagen ein echtes Erlebnis wird. Und wer Lust auf ein Signature-Getränk hat, probiert eine Prickly Pear Margarita – gemixt mit dem Saft der Kaktusfeige.

Hier gibt es den typischen Arizona-Taste:

  • Café Gozhóó (Whiteriver)
    Von Chef Nephi Craig gegründet – moderne Kulinarik trifft auf indigene Identität. Bekannt aus Netflix & internationalen Medien.
  • Tohono O’odham Cultural Center & Museum (Topawa)
    Einblicke in Anbaumethoden, Rezepte und Lebensmitteltraditionen der Tohono O’odham – inklusive Verkostungsmöglichkeiten saisonaler Speisen.
  • Hopi Cultural Center (Second Mesa)
    Traditionelle Hopi-Gerichte wie Piki-Brot oder Blue Corn Mush im hauseigenen Restaurant.
  • Tours & Tastings von Fry Bread Houses in Phoenix finden sich auf visitarizona.com.

Weitere Informationen über Arizona gibt es auf www.tourism.az.gov und www.visitarizona.com, auf Facebook ist Arizona unter der Adresse www.facebook.com/arizonatravel zu finden. Viele Reisetipps und Infos nicht nur rund um Arizona findet ihr auch in unserem Forum

Gelesen 42 mal Letzte Änderung am Freitag, 15 August 2025 00:35
Veröffentlicht in Aktuelles, Arizona, Essen und Trinken